Auf Dauer gereizt

Chro­ni­sche
Krank­heiten
des Verdau-ungs­­­traktes

Chro­ni­sche
Krank­heiten
des Verdauungs­traktes

Reflux, Reiz­darm, Morbus Crohn: diese und wei­tere chro­ni­sche Erkran­kungen des Ver­dau­ungs­trakts können für Betrof­fene überaus belas­tend sein – in einigen Fällen sogar lebensbedrohend. 
Mit einer ver­läss­li­chen Dia­gnose und einer indi­vi­duell auf Sie zuge­schnit­tenen modernen The­rapie mit empa­thi­scher Beglei­tung kann Ihnen oft ein deut­li­ches Plus an Lebens­qua­lität zurück­ge­geben werden. 

Reflux­krankheit GERD (gastro­esophageal reflux disease) 

Nicht jeder, der Sod­brennen hat, hat Reflux 

Und nicht jeder der Reflux hat, hat Sod­brennen. Ein gutes Viertel der Pati­enten kommt mit aty­pi­schen Sym­ptomen zum Arzt, oft­mals als ’stiller Reflux’ bezeichnet. Dann ist die Dia­gnose oft schwierig. Von Reflux­krank­heit spricht man, wenn die Sym­ptome aus Sicht der Pati­enten belas­tend sind und/oder die Spei­se­röhre sicht­bare Schäden zeigt und ein Rück­fluss von Magen­in­halt als Ursache fest­ge­stellt wurde. Die Sym­ptome selbst erlauben noch keinen Rück­schluss auf den Zustand der Speiseröhre.

Kann Reflux zu Krebs führen? 

Sym­ptome und Folgen einer Reflu­x­er­kran­kung sind aller­dings nicht auf die Spei­se­röhre beschränkt. In (sehr) sel­tenen Fällen kann sich später Krebs ent­wi­ckeln, ohne dass die Betrof­fenen etwas merken. Hier kann eine Endo­skopie mit Gewe­be­proben helfen, Risi­ko­pa­ti­enten zu ent­de­cken, zu behan­deln und zu überwachen. 
Hier erfahren Sie mehr zur Dia­gnose und indi­vi­du­ellen The­ra­pie­mög­lich­keiten

Prof. Dr. med. Labenz 

Fach­arzt für Innere Medizin 

Sod­brennen kennt fast jeder zweite Erwach­sene. Min­des­tens jeder 5. Mensch leidet unter Reflux. Kurz: GERD ist eine Volkskrankheit. 

Was Sie inter­es­sieren könnte

Warum sollte man Schluck­be­schwerden oder Sod­brennen ernst nehmen? Welche The­ra­pien sind sinn­voll und wie finde ich den rich­tigen Arzt? Diese und mehr Fragen greift dieses Video vom Sie­gener Refluxtag 2020 auf.

Reflux-Zen­trum Sie­ger­land: Ganz­heit­liche Betreuung mit Vorbildcharakter 

Viel­fach fühlen sich Pati­enten mit dieser Erkran­kung in Deutsch­land allein gelassen oder schlecht ver­sorgt, ins­be­son­dere wenn Medi­ka­mente schlecht helfen oder nicht ver­tragen werden. Abhilfe schaffen hier Reflux-Zen­tren, die Spe­zia­listen aus ver­schie­denen Fach­rich­tungen zusam­men­bringen und Betrof­fenen so eine ganz­heit­liche Ver­sor­gung bieten. 
Das erste Zen­trum dieser Art wurde 2014 in Siegen auf meine Initia­tive hin gegründet und hat bis heute weit mehr als 1000 Pati­enten aus der Region Siegen und weit dar­über hinaus behan­delt. Der ganz­heit­liche Ansatz dieser Zen­tren ist eine Erfolgs­ge­schichte: Nach dem Sie­gener Vor­bild gibt es inzwi­schen mehr als 50 Reflux-Zen­tren zwi­schen Mün­chen und Hamburg. 

Hier erfahren Sie mehr zur Dia­gnose und indi­vi­du­ellen The­ra­pie­stra­te­gien

Reiz­darmsyndrom | RDS

Eine der häu­figsten funk­tio­nellen Stö­rungen des Verdauungstraktes 

Schmerzen, Blä­hungen, Durch­fall, Ver­stop­fung: Bei 10 bis 20 % der Bevöl­ke­rung spielt der Darm regel­mäßig ver­rückt — ohne eine erkenn­bare orga­ni­sche Ursache.

Der Alltag mit Reiz­darm­syn­drom ist für Betrof­fene oft quä­lend und ver­un­si­chernd. Daten der Barmer Ersatz­kasse zufolge kann es bis zu 8 Jahren dauern, bis diese Pati­enten ihre Dia­gnose erhalten, denn ihr Nach­weis ent­geht oft­mals der Rou­ti­ne­dia­gnostik. Und ohne klare Dia­gnose bleibt auch die The­rapie schwierig.

Welche Ursa­chen kann ein Reiz­darm-Syn­drom haben? 

Man nimmt heute an, dass bak­te­ri­elle Magen-Darm-Infekte, Behand­lungen mit Anti­bio­tika und fami­liäre Ein­flüsse bei der Ent­ste­hung im Spiel sind – oft ver­stärkt durch Nah­rungs­mittel und psy­chi­sche Belas­tungen. Ist geklärt, dass sich orga­ni­sche Ursa­chen aus­schließen lassen und die Beschwerden länger als 3 bis 6 Monate anhalten, kann die Aus­schluss­dia­gnose Reiz­darm­syn­drom gestellt werden.

Prof. Dr. med. Joa­chim Labenz 

Fach­arzt für Innere Medizin 

Viele Pati­enten atmen erleich­tert auf, wenn ich Ihnen klar sage: Sie haben einen Reiz­darm. Und erst recht, wenn sie hören, dass diese Dia­gnose ihr Leben nicht um eine Minute verkürzt. 

Down­loads zum Thema

Pati­en­ten­rat­geber Sod­brennen Reiz­magen & Reiz­darm: The­rapie-Update. Stra­te­gien für eine erfolg­reiche Symptomkontrolle

Dieser Pod­cast zum Thema Reiz­darm­syn­drom wurde von Prof. Dr. Joa­chim Labenz gemeinsam mit dem Springer-Medizin-Verlag erstellt.

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa 

Worin liegen die Unter­schiede bei diesen chro­nisch-ent­zün­d­­li­chen Darmkrankheiten? 

Morbus Crohn und Colitis ulce­rosa unter­scheiden sich prin­zi­piell nach befal­lenen Stellen sowie Art und Aus­deh­nung der Entzündung.

Beschwerden sind unter anderem starke krampf­ar­tige Bauch­schmerzen, schwere – bei Colitis ulce­rosa auch schlei­mige und blu­tige – Durch­fälle. Diese können schlei­chend oder heftig ein­setzen, aber auch in Schüben oder sogar beschwer­dearm verlaufen.

Lebens­qualität oft beeinträchtigt 

Je nach Hef­tig­keit leiden Betrof­fene erheb­lich und emp­finden eine hohe Beein­träch­ti­gung an Lebens­qua­lität. Zur genauen Dia­gnose wird bei einer Spie­ge­lung Gewebe ent­nommen. Die indi­vi­du­elle The­rapie erfolgt mit ent­zün­dungs­hem­menden Medi­ka­menten und oft als kom­bi­nierte Behand­lung. Eher selten ist eine Ope­ra­tion nötig.

Leit­satz für Ihre The­rapie: kein ‘zu viel’ und kein ‘zu wenig’ 

Eine opti­male indi­vi­dua­li­sierte The­rapie erfor­dert eine exakte Dia­gnose. Hierbei gilt es, das Aus­brei­tungs­muster und die kon­krete Akti­vität der Krank­heit fest­zu­stellen. Denn wichtig ist, ein ‘zu viel’ und ein ‘zu wenig’ an The­rapie zu ver­meiden. Im gemein­samen Gespräch zeige ich Ihnen dann die heute ver­füg­baren viel­fäl­tigen The­ra­pie­mög­lich­keiten auf — ein­schließ­lich ihrer jewei­ligen Risiken — und lege mit Ihnen ihren per­sön­li­chen The­ra­pie­plan fest.

 

Haben Sie Pro­bleme mit dem Verdauungstrakt?

Divertikel­krankheit des Darms 

Diver­tikel – oft unbe­merkte ‘Gäste’ im Dickdarm 

Diver­tikel sind Aus­stül­pungen der Schleim­haut durch die Darm­wand nach außen, die sich vor allem im Dick­darm bilden. Meist bleiben sie unbemerkt.

Welche Beschwerden weisen auf eine Diver­tikel-Krank­heit hin? 

Bei der Diver­ti­kel­krank­heit dagegen ent­wi­ckeln Betrof­fene Beschwerden wie Schmerzen im linken Unter­bauch, Blä­hungen, Ver­stop­fung und Durch­fall. In einigen Fällen kann es sogar zu einer Diver­ti­ku­litis – einer Ent­zün­dung des Diver­ti­kels und seiner Umge­bung kommen. Auch Blu­tungen sind möglich.

 

Welche Behand­lung erfor­dert die Divertikelkrankheit 

Die Behand­lung hängt von der Art der Beschwerden und der ein­ge­treten Kom­pli­ka­tionen ab. Viel­fach kann der Patient zum Bei­spiel durch eine bal­last­stoff­reiche Ernäh­rung und kör­per­liche Bewe­gung selbst einen Bei­trag leisten. 
Bei Ent­zün­dungen oder Blu­tungen ist rasches Han­deln erfor­der­lich, und es sollte ein Arzt auf­ge­sucht werden. Bei schweren und wie­der­holten Kom­pli­ka­tionen kann auch eine Ope­ra­tion erfor­der­lich werden. 

Diver­tikel treten bei Men­schen ab 50 häufig auf. Bei über 70-jäh­rigen hat jeder zweite Diver­tikel. Ver­mut­lich bedingt durch unseren Lebens­stil finden sie sich zuneh­mend auch bei jün­geren Menschen.

Magen- und Zwölffinger-Darm-Geschwür 

Ursa­chen und Beschwerden bei Geschwüren 

Die häu­figsten Ursa­chen für diese tie­fer­rei­chenden Schleim­haut­de­fekte in den beiden Regionen sind bak­te­ri­elle Infek­tion mit Heli­co­bacter pylori und Medi­ka­mente wie bei­spiels­weise ASS und Ibuprofen. 
Die Beschwerden können unspe­zi­fisch sein. Ein Drittel der Pati­enten hat sogar keine Sym­ptome, bis es zu einer akuten Blu­tung oder einem Durch­bruch kommt. 

Diagnose­wege und Therapieformen 

Die Dia­gnose erfolgt über eine Magen­spie­ge­lung ver­bunden mit his­to­lo­gi­scher Unter­su­chung von Gewe­be­proben. Bei einer Besie­de­lung mit Heli­co­bacter pylori erfolgt neben der Gabe von Säu­re­blo­ckern eine The­rapie mit Anti­bio­tika. Blu­tungen der Geschwüre lassen sich oft endo­sko­pisch stillen. Ein Durch­bruch muss fast immer ope­riert werden.

Prof. Dr. med. Joa­chim Labenz 

Fach­arzt für Innere Medizin 

Diese Erkran­kungen des Verdauungs­traktes sind häufig; die Zahl der Neu­erkran­kungen deutsch­land­weit erfreu­li­cher­weise dank erfolg­rei­cher The­rapie der Heli­co­bacter pylori-Infek­tion jedoch rückläufig. 

Chro­ni­sche Hepa­titis B und C 

Ent­zün­dung der Leber mit hohen Risiken 

Durch die Infek­tion mit Hepa­ti­tis­viren ent­zündet sich die Leber. Chro­nisch bedeutet: der Erreger ist länger als 6 Monate nach­weisbar – also keine Selbst­hei­lung erfolgt.

 

Warum ist die Behand­lung einer ent­zün­deten Leber so wichtig?

Unbe­han­delt kann sich eine Leber­zir­rhose ent­wi­ckeln, auch ist das Risiko für Leber­krebs gegen­über der Nor­mal­be­völ­ke­rung fast um den Faktor 100 erhöht. Im schlimmsten Fall führt die Infek­tion also zum Tod. Daher sollten erhöhte Leber­werte immer früh­zeitig abge­klärt werden – zum Bei­spiel durch spe­zi­elle Labor­werte aus dem Blut, Ultra­schall und bei Bedarf durch eine Gewe­be­un­ter­su­chung (Biopsie).

Welche The­ra­pien gibt es bei chro­ni­scher Hepatis B und C? 

Von den dia­gnos­ti­zierten Pati­enten erhält auch heute noch nur eine Min­der­heit eine ange­mes­sene Behand­lung. Dabei stehen wirk­same The­ra­pien zur Ver­fü­gung, die die Krank­heit wirksam kon­trol­lieren (Hepa­titis B) oder heilen (Hepa­titis C). Ergän­zend kann eine gesunde Lebens­weise dazu bei­tragen, dass die Leber nicht zusätz­lich geschä­digt wird.

Virus­he­pa­titis ist eine weit ver­brei­tete, aber oft unter­schätzte Erkran­kung. In Deutsch­land sind mehr als 500.000 Men­schen davon betroffen. Viele wissen es nicht einmal.

 

Quelle: lebenshilfe.org

Leber­zir­rhose

Wodurch ent­steht eine Zirrhose? 

Eine Zir­rhose ist ein nar­biger Umbau der Leber mit Funk­ti­ons­ver­lust – häufig aus­ge­löst durch chro­ni­sche Virus­he­pa­titis, Alkohol oder Stoff­wechsel- und Autoimmunkrankheiten.

 

Lässt sich das Fort­schreiten einer Leber­zirrhose verhindern? 

Bei den meisten Betrof­fenen ent­steht eine Zir­rhose erst im Lauf von vielen Jahren oder Jahr­zehnten. In vielen Fällen lässt sich durch eine früh­zei­tige Dia­gnose und eine ange­mes­sene The­rapie das wei­tere Fort­schreiten der Krank­heit zumin­dest ein­dämmen, manchmal auch zurückbilden.

Wie lassen sich lebens­bedrohliche Risiken wie Leber­krebs reduzieren? 

Die erkrankte Leber muss dabei regel­mäßig über­wacht werden. Ziel ist es, lebens­be­droh­liche Kom­pli­ka­tionen früh­zeitig zu erkennen und zu behan­deln – wie blu­tungs­ge­fähr­dete Krampf­adern in der Spei­se­röhre, eine hepa­ti­sche Ence­pha­lo­pa­thie (Funk­ti­ons­stö­rung des Gehirns durch eine unzu­rei­chende Ent­gif­tungs­funk­tion der Leber) oder Leberkrebs.

Leberzirrhose

Die Pro­gredienz aufhalten

Immer wenn die ­Regene­rationskapazität der Leber über­schritten ist, wird zer­störtes ­Gewebe durch Bin­de­ge­webe ersetzt. Der End­punkt dieses Fibrose-Pro­zesses ist die Leber­zir­rhose. Dar­unter ver­steht man den ­voll­stän­digen Umbau der Leber­ar­chi­tektur durch Nar­ben­ge­webe mit Ver­lust des nor­malen Läpp­chen­auf­baus und damit ­nach­hal­tiger Stö­rung oder Ver­lust der Leberfunktion.

„Mein Ziel ist es, Ihnen Wege auf­zu­zeigen und zu erklären, wie sie mit Ihren chro­ni­schen Erkran­kungen des Magen-Darm-Traktes best­mög­lich leben können und was sie selbst tun können.“

Hier erfahren Sie mehr zur Dia­gnose und indi­vi­du­ellen The­ra­pie­stra­te­gien

Gruppe 214
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